Winterzauber im Glarnerland
Abseits der Hektik das Knirschen des Schnees und die Stille der Natur geniessen: Wie eine weiche Decke legt sich die Ruhe über das Glarnerland und ist Begleiter auf unseren wunderschönen Schneeschuh- und Winterwanderungen.
Text: Tanja Gygli Bilder: Daniele Giardina, Maya Rhyner, Samuel Trümpy
Panoramawanderung hoch über dem Alltag
Die «Panoramawanderung», eingebettet in die märchenhafte Glarner Bergwelt, startet mitten im Familien-Skigebiet Braunwald. Sie führt durch lichte Wälder und auf aussichtsreiche Pfade. Je höher, umso offener präsentiert sich das Glarner Gipfelpanorama mit dem Ortstock, dem Hausberg Braunwalds, und dem mächtigen Tödi auf 3614 mü.M. Staunen lässt der spektakuläre Anblick des tiefsten Taleinschnitts der Schweiz – denn fast 3000 Höhenmeter liegen zwischen dem höchsten Glarner Berg und dem Dorf Linthal. Die Route führt an einem Bergrücken vorbei und überrascht plötzlich mit einer Eisgallerie. Ein Tunnel durch dicken Fels bietet eine zauberhause Welt voller Eiszapfen und Eiskristalle. Bis zum Gumen, dem höchsten Punkt der Wanderung auf 1900 mü.M., ist es nicht mehr weit. Nebst dem heimeligen Berggasthaus wartet hier einer der schönsten Aussichtsplätze des Glarnerlands. Von hier gibt’s zwei Möglichkeiten. Mit der einzigartigen Panoramabahn zurück nach Braunwald oder weiter via Ortstockhaus, das durch eine raffinierte Architektur und herzliche Gastgeber besticht, nach rund 3 Wanderstunden zurück zum Ausgangspunkt.
Winterwanderung mit Blick aufs UNESCO Welterbe Sardona
Kürzer, aber nicht minder beeindruckend ist die Wanderung vom Ämpächli zur Bischofalp in der Elm Ferienregion: Der Ausgangspunkt für diese gemütliche Wanderung befindet sich im Herzen des Elmer Skigebiets. Auf dem komfortablen Winterwanderweg kommt man an der pittoresken Heuersiedlung Hengstboden vorbei. Hier in der tiefverschneiten Landschaft scheint die Zeit stehen zu bleiben. Beim Berghotel Bischofalp auf 1650 mü.M. wartet der herrliche Blick auf die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch, die das Herzstück des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona bilden. Jeweils an zwei Tagen im Frühling und im Herbst treffen die Sonnenstrahlen durch das Martinsloch direkt auf die Dorfkirche von Elm und bieten ein weltweit einzigartiges Lichtspektakel.
Schneeschuhtour im ältesten Wildschutzgebiet Europas
Zwischen dem Gross- und dem Sernftal liegt das älteste Wildschutzgebiet Europas. Der über 450 Jahre alte Freiberg Kärpf ist mit seiner Fläche von 106 Quadratkilometern auch eines der grössten Wild-Rückzugsgebiete der Schweiz. Mit der Luftseilbahn dauert die Bergfahrt nach Mettmen nur wenige Minuten. Die wundervolle Abgeschiedenheit in der verschneiten Winterlandschaft ist einzigartig. Von hier kommt man mit Schneeschuhen in 3 Stunden zur Leglerhütte SAC. Die Hütte besticht mit einem reichhaltigen Verpflegungsangebot und einer modernen Infrastruktur. Wer esetwas gemütlicher mag oder gleich für mehrere Tage die Abgeschiedenheit in den Glarner Alpen geniessen will, ist im kürzlich eröffneten Berghotel Mettmen bei Sarah und Romano Frei an der richtigen Adresse.
Verschneite Fichtenwälder und Lichtungen mit Weitblick
Mullern, Fronalp und Ennetberge bieten wunderschöne, lawinensichere Schneeschuhpfade und präparierte Winterwanderwege in Glarus Nord. Verschneite Fichtenwälder, Lichtungen und Alpweiden gestalten die malerische Landschaft mit wunderschöner Aussicht auf die Linthebene und fast alle Glarner Berge. Die ganze Tour erstreckt sich über 14 Kilometer, man kann sich aber auch auf kleinen Etappen bewegen. Ein Geheimtipp ist die beleuchtete (Schneeschuh-) Wanderung mit Fackeln in der Hand zu «Heu & Herz» auf Mullern. Als Belohnung winkt ein gemütliches Fondue, das mit dem «uurwürzig» guten, ältesten Schweizer Markenprodukt – dem Glarner Schabziger – nach Wunsch gewürzt werden kann.