Regeln, Verhaltensweisen und Alternativen

Wildes Campen in der Glarner Natur

Wildcampen im Glarnerland

Bei der Übernachtung in den Bergen ist es wichtig, sich rücksichtsvoll zu verhalten und die Lebensräume der Wildtiere zu schonen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass es zum Biwakieren (ohne Zelt) und Campieren (mit Zelt) auch rechtliche Bestimmungen gibt. Denn wer sich fürs Übernachten auf nicht ausgewiesenen Orten, beispielsweise ausserhalb von Campingplätzen entscheidet, sollte sich auch mit der Rechtslage auseinander setzen - und die kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein.

Campingverbot in Schutzgebieten und sensiblen Lebensräumen

Wer im Kanton Glarus oberhalb der Waldgrenze wild campen möchte, trägt eine grosse Verantwortung für die Natur und muss sicherstellen, dass keine bestehenden Regelungen verletzt werden. In jedem Fall ist eine Erlaubnis des jeweiligen Grundeigentümers notwendig, gewisse Zonen sind vom Wildcamping auch explizit ausgeschlossen. Verbote unabhängig der kantonalen Bestimmungen gelten für folgende Zonen:

  • Eidgenössische Jagdbanngebiete / Wildschutzgebiete
  • Naturschutzgebiete
  • in Biotopen (Flachmoor, Hochmoorbiotope von nationaler Bedeutung)
  • in militärischen Sperrzonen
  • an Orten, an welchen ein allgemeines Betretungsverbot gilt

Schutzgebiete und besonders sensible Lebensräume werden unter map.geo.admin.ch in einer genauen Karte aufgezeigt.

Rechtsgrundlage

Die rechtliche Lage in der Schweiz ist nicht einheitlich. Grundsätzlich sind Wald und Weide allen zugänglich (Art. 699 Abs. 1 ZGB). Je nach Kanton oder Gemeinde können jedoch Einschränkungen gelten.

Verbote im Kanton Glarus

  • Freiberg Kärpf
  • Klöntal (Ufergebiete und entlang der Strasse)
  • Oberblegisee
  • Panixerpass
  • Lauchboden

Empfehlung

Vor Ort bei der Gemeinde, der Polizei oder dem Tourismusbüro nachfragen, wenn ausserhalb von offiziellen Campingplätzen oder Stellplätzen übernachtet werden will.

Alternativen zu Wildcamping

Verhaltensregeln beim Wildcampen oder Biwakieren

  1. Wahl des Biwakplatzes
    Wähle deinen Schlafplatz sinnvoll aus und kontrolliere, ob dieser wirklich keinen sensiblen Lebensraum (bspw. von Wildtieren) beeinträchtig oder erhöhten Naturgefahren (Blitz, Steinschlag, Lawinen, Hochwasser) ausgesetzt ist.

  2. Vermeide Störungen
    Vermeide grössere Aktivitäten und Lärm - insbesondere in der Dämmerung - da Wildtiere zu dieser Zeit oft aktiv sind. Respektiere auch die Brutzeit, vor allem im Frühsommer: bodenbrütende Vögel sind auf eine ruhige Umgebung angewiesen.

  3. Essen und Abwasch
    Essen oder Essensreste auf keinen Fall frei herumliegen lassen. Den Abwasch nur mit biologisch leicht abbaubaren Spülmitteln erledigen, ohne dass das Abwasser direkt ins Gewässer gelangt.

  4. Feuer machen
    Neue Feuerstellen zerstören die Vegetation und den Boden für Jahre. Bitte benutze daher unbedingt bestehende Feuerstellen und beachte die Waldbrandgefahr.

  5. Hinterlasse nichts, ausser deine Fusspuren
    Keine Abfälle zurücklassen! Dazu zählen auch Essensreste.

#KEINSCHEISSMOMENT

Der Schweizer Alpen-Club SAC und die Schweizer Wanderwege haben eine Sensibilisierungskampagne ins Leben gerufen. Die Kampagne zielt darauf ab, Bewusstsein für saubere und nachhaltige Outdoor-Aktivitäten zu schaffen. So gehst du vor:

  • Wenn du mal musst, entfernst du dich vom Weg
  • Beachte, dass du an deinem stillen Örtchen sicher bist und keinesfalls abstürzen kannst.
  • Grabe mit einem Stein oder einer mitgebrachten Schaufel ein ca. 15 Zentimeter tiefes Loch oder benutze eine vorhanden Mulde, in welcher du dein Geschäft deponierst und die du danach mit Steinen oder Erde zuschütten kannst.
  • Nimm dein Papier und weitere Hygieneartikel wieder mit (verbrennen ist eine schlechte Idee - Waldbrandgefahr!). Benutze dazu einen Ziploc-Bag oder ein geruchsdichtes Plastiksäckli, das du im Tal korrekt entsorgst.