Ein Rätsel, ein Theater und etwas Speck

 

Linthal, 03. Mai 2024 – OK Tödi 200. Heute wäre es wohl ein Foto auf den Sozialen Medien – damals war es eine Speckschwarte, die als Beweis der Besteigung diente. Excüse, der Erstbesteigung des Tödi 1824. 200 Jahre später gibt es nun «Speck am Tödi» in Theaterform von Emil Zopfi und Gian Rupf. Am Donnerstag, 30. Mai, wird das Stück im Güterschuppen Glarus im Rahmen des Jubiläums «Tödi 200» aufgeführt.

Es ist ein Rätsel – wer war als Erster auf dem Tödi? Versetzen wir uns 200 Jahre zurück, zum Beginn der Industrialisierung. Die Bündner der Surselva sprachen reines romanisch, predigten katholisch, die Glarner sprachen ihre Mundart, lebten protestantisch. Eine Diskussion war fast unmöglich, die drei verschiedenen Tödi-Gipfel sorgten noch zusätzlich für Verwirrung. Und wie wollte man eine Besteigung beweisen? Die heute als Erstbesteiger angesehenen Gämsjäger aus dem Bündnerland versuchten es mit einer Speckschwarte, die sie auf dem Gipfel zurückliessen.

Abenteuer und Akkordeon

Daraus schrieb Emil Zopfi «Speck auf dem Tödi», ein Theater rund um das Rätsel der Erstbesteigung. Schauplatz des Abenteuers ist am Donnerstagabend, 30. Mai, 19:00 Uhr der Güterschuppen Glarus. Mit Passagen aus Originaltexten lässt Schauspieler Gian Rupf die historischen Figuren wiederaufleben, begleitet vom Akkordeonisten Fränggi Gehrig. Das Theater macht zusammen mit der Ausstellung «Der Tödi im Blickwinkel der Kunst I» den Auftakt ins Jubiläumsjahr «200 Jahre Erstbesteigung Tödi».

Italienisch präsentiert

Auf einen Aufruf in der Bevölkerung sind mehr als 200 Tödi-Gemälde zusammengekommen, die nun im Güterschuppen «italienisch» übereinander aufgehängt ein grosses Kunstwerk bilden. Die grosse Resonanz zeigt, was für eine Bedeutung der Berg für die Glarnerinnen und Glarner hat. Zu sehen sind zudem Werkreihen von Glarner Bergmalern und aktuelle Tödi-Interpretationen. Die Vernissage der Ausstellung «Der Tödi im Blickwinkel der Kunst I» findet am Samstag, 11. Mai, ab 17:00 Uhr satt, anschliessend ist die Ausstellung während vier Wochen jeweils donnerstags bis sonntags geöffnet.

Sehnsucht und Traum

Dass die Theater-Interpretation inmitten der Kunst-Ausstellung von Emil Zopfi kommt, ist kein Zufall: Vor 24 Jahren hat Zopfi die Geschichte des Berges recherchiert und in der Monografie «Tödi – Sehnsucht und Traum» niedergeschrieben. Schon sein Vater träumte immer von dem Gipfel und Zopfi selbst hat ihn zu Fuss überschritten und mit den Skiern befahren. Im Theater gehe es darum, den Berg von einer anderen Seite kennenzulernen und «ihn als historisches Wesen begreifen». Oder um zu erfahren, wie nun der Speck genau auf den Tödi kam.

Theater «Speck auf dem Tödi»

Donnerstag, 30. Mai, 19:00 Uhr
Güterschuppen Glarus
Tickets: toedi200.ch

 

Tödi im Blickwinkel der Kunst I

Vernissage: Samstag, 11. Mai, 17:00 Uhr
Güterschuppen Glarus
Ausstellung: 12. Mai bis 9. Juni
Donnerstags und Freitags, 16:00 - 19:00 Uhr
Samstag und Sonntags, 11:00 - 17:00 Uhr

Weitere Auskünfte
Hansueli Rhyner
+41 79 421 06 83
rhyner@slf.ch