Wie eine Fahrt im Panoramazug, nur eben auf der Strasse

Das Glarnerland bietet auf kleinem Raum eine grosse Anzahl an touristischen Buslinien. Von Nord nach Süd bieten sie einen entspannten Blick auf die vielen Facetten der verschiedenen Ferien- und Ausflugsgebiete. Weit über dem Walensee oder entlang des Klöntalersees – die Busfahrten über den Kerenzerberg und ins Klöntal sind Genuss pur.
Der Kerenzerberg – Kehren, Kultur und Kulisse
Der geschichtsträchtige Kerenzerberg war viele Jahrhunderte der wichtigste Durchgang zwischen West und Ost. Das Postauto verbindet die Region von Ziegelbrücke und Näfels mit Mühlehorn am Walensee und führt über die malerischen Kehren bei Mollis hinauf nach Filzbach. Auf diesem Abschnitt wird auch das Kerenzerbergrennen ausgetragen, das Motorsportgeschichte schrieb.Filzbach ist heute ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die idyllische Umgebung oder einen Besuch der Sportbahnen, die zu weiteren Entdeckungen in den Glarner Alpen einladen. Der Kerenzerberg vereint Geschichte, Natur und Abenteuer zu einem Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Klöntalersee – Naturschönheit pur
Eingebettet in den steilen Berghängen des Glarnerlandes glitzert der Klöntalersee – ein Ort, wo Geschichten über Ruhe und Ursprünglichkeit erzählt werden. Umgeben von malerischer Natur lädt der See mit seinem kristallklaren Wasser ein, dieses Naturwunder zu geniessen und die Zeit zu vergessen. Schon die Anreise im Postauto ab Glarus macht das Erlebnis einzigartig: Die beeindruckende Bergwelt, das Seeufer mit den dichten Wäldern und das geschützte Auengebiet im Mündungsgebiet der Klön verströmen unvergleichlichen Reiz. Die Spiegelungen des Klöntalersees verstärken die Wirkung dieses Naturparadieses. Die zweistündige Wanderung um den See wirkt kräftigend für Herz und Seele. Im Frühling erwachen die Wälder in sattem Grün, im Sommer spiegeln sich die Berggipfel im klaren Wasser des Sees und im Herbst leuchten die Hänge in warmen Gelb- und Rottönen. Das Klöntal ist mehr als ein Ausflugsziel. Hier lässt sich die Natur in ihrer reinen Form erleben. Die stillen Momente schaffen unvergessliche Erinnerungen.
Der Weg ist das Ziel im Freiberg Kärpf
Der Zug aus Zürich ist gerade in Schwanden eingefahren. Am Bahnhofsplatz herrscht reges Treiben und die Fahrgäste haben die Qual der Wahl, in welchen Anschlussbus sie steigen möchten. Einige wählen den Bus der Linie 544 ins Kies. Vorbei an Nidfurn und Haslen, biegt der Bus auf den Feldweg ab, der nicht viel breiter wie der Bus selbst ist. Die Fahrt geht im gemächlichen Tempo weiter und der Bus schraubt sich über mehrere Kehren nach oben. Der Blick reicht über den ganzen Kanton bis dorthin, wo Richtung Bodensee die Berge bereits flacher werden. Wer am Morgen schon mit einer der ersten Fahrten mitfährt, hat gute Chancen, entlang der Strecke einige Wildtiere wie Hirsche, Rehe oder Gämsen zu sehen. Im Winter wird die Linie als Rufbus bedient, bei Schnee und Eis ist mit den dann eingesetzten Kleinbussen das Feriengebiet Fryberg Kärpf gut zu erreichen. Kurz hintereinander sind die Haltestellen Alpsteg und Fryberg erreicht. Hier kann man gut einkehren und durch den dichten Takt mit dem nächsten Bus weiterfahren – oder sitzenbleiben, denn etwas weiter oben erreicht der Bus seine Endhaltestelle, direkt vor der Talstation der Luftseilbahn Kies-Mettmen. Man muss nicht lange warten, denn die Fahrpläne des Busses und der Seilbahn sind aufeinander abgestimmt. Los geht’s ins Gebiet der Mettmen-Alp.
Ab nach Obererbs ins Alpgebiet
Die Fahrgäste, die sich in Schwanden für den Bus der Linie 541 entschieden haben, fahren durch das liebliche Sernftal bis nach Elm. Hier wechselt der Bus einige Male am Tag die Liniennummer und fährt im Sommer als Linie 545 weiter nach Obererbs. Nach kurzer Zeit ist der Weiler Steinibach erreicht, bevor der erste steile Anstieg Richtung Büelstafel beginnt. Hier beginnt der Einstieg zum wunderschönen Wanderweg über den Panixerpass nach Graubünden, vorbei am grossen Waffenplatz Wichlen.Der Bus biegt ab auf einen Alpweg und schraubt sich an Rinderweiden vorbei Meter um Meter nach oben. Oberhalb der Baumgrenze kommt der Einstieg zum Höhenweg. Auf diesem geht es immer der Sonne entlang zur Bergstation der Gondelbahn Elm-Ämpächli, einer der beliebtesten Wanderwege im Glarnerland. Zum Energietanken vor der Wanderung empfiehlt es sich, bis zur Endhaltestelle an der Skihütte Obererbs sitzen zu bleiben. Dort wird man gut bewirtet, bevor man von dort auch über den Richetlipass in Richtung Linthal starten kann.
Über den legendären Klausenpass
Die Fahrt von Linthal über den Klausenpass ist nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern auch geschichtsträchtig. Die kurvenreiche Strecke war einst Schauplatz des legendären Klausenrennens, das die Herzen von Motorsportfans höherschlagen liess. Ein echtes Erlebnis für alle, die spektakuläre Alpenstrassen lieben. Auf dem Urnerboden, der grössten Kuhalp der Schweiz, warten unzählige Ausflugsmöglichkeiten. Mit der Seilbahn gelangt man bequem zum Ausgangspunkt Fisetengrat, wo Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden locken. Ein Besuch in der Alpkäserei Urnerboden lohnt sich besonders: Hier wird frischer Alpkäse direkt vor Ort hergestellt und verkauft. Weiter geht die aussichtsreiche Busfahrt auf den Klausenpass. Von hier erreicht man nach kurzer Wanderung die idyllische Chammlialp, wo das Alpbeizli mit regionalen Köstlichkeiten für eine genussvolle Pause sorgt. Auch der Gletschersee unter der mächtigen Felswand des Clariden lädt zum Staunen und Entdecken ein.