Sensibilisierungskampagne: Notdurft im Freien

#SCHEISSMOMENT, WENN DIE NATUR ZUM WC WIRD
Was tun, wenn man unterwegs draussen mal muss, aber weit und breit kein WC zu sehen ist? Wer sein Geschäft unsachgemäss im Freien verrichtet, sorgt für einen #ScheissMoment bei anderen Outdoor-Fans und belastet die Natur. Wie es richtig geht, zeigen der Schweizer Alpen-Club SAC und der Verband Schweizer Wanderwege in einer gemeinsamen Sensibilisierungskampagne. Vermutlich alle, die auf Wanderwegen unterwegs sind, kennen die Situation: Hinter dem Strauch oder dem Stein neben dem Picknickplatz sammeln sich Taschentücher, die als WC-Papier benutzt und liegen gelassen wurden. Die Verantwortlichen der Sensibilisierungskampagne nennen dieses Problem beim Namen und sprechen «Scheissmomente» in der Natur direkt an. Denn die erstmalige Lancierung der Kampagne im letzten Jahr hat gezeigt, dass der Redebedarf vorhanden ist. Vera In- Albon, Verantwortliche digitale Kommunikation beim Verband Schweizer Wanderwege, erklärt: «Die grosse Resonanz hat bestätigt, dass das Thema viele bewegt, aber auch, dass Aufklärung weiterhin nötig ist. Mit der erneuten Durchführung der Kampagne wollen wir weiterhin auf die Folgen aufmerksam machen, die das Verrichten der Notdurft im Freien für Tiere, für Pflanzen und für andere Menschen mit sich bringt. Das Ziel ist, gemeinsam für eine saubere Natur zu sorgen.»
TASCHENTÜCHER BLEIBEN BIS ZU FÜNF JAHRE LIEGEN
Ein unsachgemäss verrichtetes Geschäft ist nicht nur unangenehm für diejenigen, die es vorfinden, es kann auch der Natur schaden. Bis sich ein liegen gelassenes Papiertaschentuch zersetzt, dauert es bis zu fünf Jahre, bei Feuchttüchern sogar noch länger. Ein weiteres Problem: Durch Schadstoffe oder Rückstände von Arzneimitteln in den Ausscheidungen können Gewässer verunreinigt und die darin wohnenden sensiblen Lebewesen beeinträchtigt werden.
TIPPS FÜR DIE NOTDURFT AM BERG
Um gar nicht erst in Not zu geraten, empfehlen der Schweizer Alpen-Club SAC und der Verband Schweizer Wanderwege, bereits bei der Vorbereitung des Ausflugs Orte für einen WC-Stopp bewusst einzuplanen und vor dem Abmarsch eine Toilette aufzusuchen – etwa bei Seilbahnen, Berghütten oder in Restaurants. Wer bei der Pause etwas zu essen oder zu trinken kauft, leistet auch gleich einen Beitrag zum teuren Unterhalt der sanitären Anlagen. Doch was, wenn es nicht mehr bis zum nächsten WC reicht? Lucie Wiget, Fachspezialistin für naturverträglichen Bergsport beim SAC, erklärt: «Wer unterwegs muss, sucht sich ein stilles Örtchen abseits des Wegs. Dabei gilt es darauf zu achten, dass die Stelle sicher ist und keine Absturzgefahr besteht.» Zudem sollte immer ein angemessener Abstand von mindestens 50 Metern zu Gewässern eingehalten werden. An der geeigneten Stelle soll mit einem Stein oder einer mitgebrachten Schaufel ein ca. 15 Zentimeter tiefes Loch gegraben oder eine vorhandene Mulde benutzt werden, die als natürliche WC-Schüssel dient. Anschliessend werden die Hinterlassenschaften mit Steinen verdeckt oder mit Erde zugeschüttet und das Papier sowie Hygieneartikel wieder mitgenommen. «Am besten eignen sich dafür verschliessbare, geruchsdichte Plastiktüten, die im Tal korrekt entsorgt werden. Aufgrund der Waldbrandgefahr ist es übrigens auch keine Option, das Papier zu verbrennen», so Wiget.
INFORMATIONSMITTEL UND PRAKTISCHE GADGETS
Im Zentrum der Kampagne stehen drei Social-Media-Clips, die mit einem Augenzwinkern aufzeigen, wie auf einer Tour ein #ScheissMoment entstehen kann. Auf der Kampagnen-Landingpage sind alle Verhaltensempfehlungen detailliert beschrieben. Die Kommunikationsmittel und die Website gibt es neu auch auf Italienisch. Für Interessierte steht nun zudem auch ein Kampagnenplakat zur Verfügung, das bestellt oder online heruntergeladen und ausgedruckt werden kann. Und: Passend zur Kampagne ist im Onlineshop der Schweizer Wanderwege eine kleine Outdoor-Handschaufel inklusive eines passenden Verpackungsbeutels erhältlich, mit der das Geschäft unterwegs vergraben werden kann. Kampagnenstart ist der 26. Mai 2025.
www.scheissmoment.ch
DOWNLOADBEREICH FÜR MEDIEN
Das Video steht zum Download als MP4-Datei oder auf YouTube zur Verfügung.
Ergänzendes Bildmaterial finden Sie ebenfalls unter dem obenstehenden Download-Link.
Bitte beachten Sie die Bildbeschreibungen und das Copyright © Schweizer Wanderwege.
KONTAKTPERSON FÜR AUSKÜNFTE
Vera In-Albon
Verantwortliche digitale Kommunikation, Schweizer Wanderwege
vera.in-albon@schweizer-wanderwege.ch
Lucie Wiget
Fachmitarbeiterin Freier Zugang & Naturschutz, Schweizer Alpen-Club SAC
T 031 370 18 52 | lucie.wiget@sac-cas.ch
PROJEKTVERANTWORTLICHE
SCHWEIZER WANDERWEGE
Vera In-Albon, Projektleitung, Verantwortliche digitale Kommunikation
Patricia Cornali, Projektunterstützung, Verantwortliche Verbandskommunikation
SCHWEIZER ALPEN-CLUB SAC
Lucie Wiget, Projektleitung, Fachmitarbeiterin Freier Zugang & Naturschutz
Muriel Bigler, Projektunterstützung, Fachmitarbeiterin Kommunikation
GRAFISCHE UMSETZUNG
Jon Guler, Film
Joni Hedinger, Fotografie
VERBAND SCHWEIZER WANDERWEGE
Ein Wanderwegnetz von über 65 000 Kilometern verbindet die schönsten Landschaften der Schweiz. Dieses weltweit einzigartige Angebot gehört zu den Erfolgen des Verbands Schweizer Wanderwege mit seinen 26 kantonalen Wanderweg-Fachorganisationen. Seit 1934 setzen wir uns für attraktive, sichere und einheitlich signalisierte Wanderwege ein. Zu unserer Arbeit gehören die Planung und die Qualitätssicherung der Wanderweginfrastruktur sowie die Information und Inspiration eines breiten Publikums mit Wandervorschlägen, Events und verschiedenen Publikationen. So fördern wir das Wandern als naturnahe Freizeitbeschäftigung und als Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Diese Leistungen können wir dank des Engagements von 2000 Freiwilligen sowie der finanziellen Unterstützung von Gönnerinnen und Gönnern, Mitgliedern und Firmen erbringen.
www.schweizer-wanderwege.ch
SCHWEIZER ALPEN-CLUB SAC
Seit seiner Gründung 1863 gestaltet der Schweizer Alpen-Club SAC die Entwicklung des Alpenraums und des Alpinismus mit. Er verbindet an der Bergwelt interessierte Menschen und fördert den Bergsport als Erlebnis für eine breite Bevölkerung. Zudem setzt sich der SAC für die nachhaltige Entwicklung und Erhaltung der Bergwelt ein. Der SAC in Zahlen: mehr als 360 000 Übernachtungen pro Jahr, rund 180 000 Mitglieder, 20 000 verkaufte Bücher pro Jahr, 1863 gegründet, 250 Ausbildungskurse pro Jahr, 152 Hütten, 110 Sektionen, drittgrösster Schweizer Sportverband.
www.sac-cas.ch