Ein zweites Zuhause in den Bergen

Wenn aus Wochenend-Ausflüglern Einheimische auf Zeit werden, muss ihnen das Glarnerland sagenhaft gut gefallen haben. VISIT Glarnerland fragte in Elm und Braunwald Ferienhaus-Familien, was sie immer wieder in den Zigerschlitz zieht.
Familie Karin Baer und Peter Wolfermann verbringt im Ferienhaus Planura in Braunwald fast gleich viele Tage wie daheim im Zürcherischen. «Zumindest fast», schmunzelt Peter. Denn es ist zum lieben Daheim geworden.
«Der erste Schnee Anfang Dezember hat für uns Winterthurer immer einen speziellen Zauber. Natürlich sind wir über die Feiertage in Braunwald – das bedeutet mehr Zeit und weniger Agenda, der Kontrast zum Stadtleben ist wohltuend. Die Erholung beginnt, sobald wir in der Standseilbahn sind. Die imposante Bergwelt und Naturnähe sind im Grosstal unvergleichlich schön, besonders wenn wir von oben auf das Nebelmeer schauen können. Das erste Mal gemeinsam in Braunwald waren wir an Ostern 2013 – im Märchenhotel. Es lag über einen Meter Schnee, das war fantastisch. Was wir nie mehr vergessen werden, ist diese eine Tiefschneeabfahrt im Bächital, als der Pulver uns bis zum Bauch reichte. Immer wieder grossartig ist es, als Erste am Morgen in die unberührte Pistenwelt zu starten. Den Tag beenden wir jeweils mit einer Schlittenfahrt ins Dorf, oder mit Après-Ski im Fuchsgadä. Dank Glarner Grosseltern und dem Militär kennen wir das Glarnerland schon länger. Seit zehn Jahren sind wir nun von Dezember bis März fast jedes Wochenende in Braunwald – möglich macht das die kurze und einfache Anreise, ob mit Zug oder Auto. Im Sommer waren wir früher oft auf den Spielplätzen des Zwerg-Bartli-Erlebnisweges unterwegs, momentan lieben unsere Kinder den Seilpark beim Grotzenbühl. Genauso wie ein Picknick oder einen Schwumm im Oberblegisee. Im Rucksack dabei ist immer der beste Cervelat der Welt und Braunwalder Alpkäse aus dem Dorfladen. Für Kaffee und Kuchen gehen wir ins Bsinti, oder für die KulturEvents. Beim Spazieren im und ums Dorf kommt es oft zu spontanen, guten Gesprächen mit den Einheimischen, die uns immer sehr herzlich willkommen heissen. Vor Jahren haben wir uns entschieden, die zweite Ferienwohnung in unserem Haus Planura zu vermieten. Gäste bei uns zu empfangen, macht riesig Freude. Hier haben wir unsere zweite Heimat gefunden.»
Seit 25 Jahren geniessen Caroline und René Schär mit ihrer ganzen Familie die Skiferien in Elm. Zuerst im Suworow-Haus und seit drei Jahren im Ulrich-Elmer-Haus. Auch dieses geschichtsträchtige Haus ist allen ans Herz gewachsen. Samt dem Dorf, dem Ski gebiet und dem Glarnerland.
«Wenn s’Vreni hier Ski fahren gelernt hat, so ist es bestimmt auch gut für uns – für eine Winter-Ferienwohnung. Entdeckt haben wir Elm auf einer Wanderung mit dem Dorfverein Birrhard von Mettmen übers Wildmad. Das ist jetzt 25 Jahre her, unsere Buben waren damals zwölf und neun Jahre alt. Tatsächlich hat sich Elm als Geheimtipp behauptet. Bei unserem Einzug wurden wir mit ‹sind herzlich willkumm› begrüsst – das werden wir nie vergessen. Mittlerweile sind zwei Enkelkinder dazugestossen und wir sind ins historische Ulrich-Elmer-Haus umgezogen, neben der damaligen Wohnung im Suworow-Haus. Damit sind wir immer noch nahe beim Suworow-Cheller. Natürlich gehen wir da gerne nach einem Skitag auf einen Apéro. An den Abenden lernten wir Einheimische kennen, die spürbar stolz sind, Glarner und Glarnerinnen zu sein. Schwierig war jeweils nur, am nächsten Tag noch zu wissen, ob die Person nun Rhyner, Schneider oder Elmer hiess… Während sich früher tagsüber unsere Jungs noch mit dem Doppelskilift Schabell abkämpften, hat nun letztes Jahr unsere fünfjährige Enkelin Julie im Kinderparadies Ski fahren gelernt. Da waren wir schon sehr stolz, als sie singend die Piste runterkurvte. Das taten wir früher auch, nach den Vollmondpartys in der ‹Munggä Hüttä›. Beim Fondueplausch mit Musik wurde getanzt und gefeiert. Als Höhepunkt wartete kurz vor Mitternacht die Talfahrt. Mit den Skiern im Schein des Mondes, auf einem Hauch Neuschnee, das war jeweils ein unvergessliches Erlebnis. Die Vollmondpartys gibt es heute als Hüttenzauber – ohne Skiabfahrt – dafür mit Schneeschuhen. Wir geniessen das entspannte Leben in Elm, das schon noch ruhiger ist als bei uns im aargauischen Unterland. Jetzt, wo wir pensioniert sind, sowieso. Die sechs gratis Skitage in Verbier, die bei der Saisonkarte Elm dabei sind, lassen wir uns aber natürlich auch nicht entgehen.»