Die Ski-Genuss- Macher


Frisch präparierte Pisten, kulinarische Genusswelten in den Bergbeizen, sonnige Kinder-Skitage: Wer sind die Genuss-Macher der Glarner Skigebiete?

Text Delia Landolt und Bilder Maya Rhyner

Der Teppich magier

Matthias Kappeler, Leiter Kinderland Hüttenberg, Braunwald

Was brauchen die Kids, um Freude am Skifahren zu haben?

Die Kinder brauchen ein tolles Übungsgelände mit Zauberteppich (Förderband) und Schlepplift en, das Steigerungspotential bietet. Sie sollen sich richtig wohlfühlen und Erfolgserlebnisse haben. Im Kinderland läuft immer etwas.

Wie gehst du mit dem Trubel um?
Je mehr Trubel, desto besser – ich liebe es, wenn sich in unserem Kinderland viele glückliche Kinder fürs Skifahren begeistern. In diesen Momenten braucht es eine top Organisation, was unsere Skischulleitung mit Silvia Blatter und Reto Glarner perfekt umsetzt. Das macht mich für Braunwald stolz.

Worauf achtest du am meisten im Kinderland?
Für mich hat die Sicherheit oberste Priorität, danach folgen gleich Fun und Freude. Unser grösstes Motto ist: Das Kinderland in Braunwald soll auch in wärmeren Wintern zu 100 Prozent schneesicher sein – wir garantieren damit, dass jedes Kind in Braunwald Skifahren lernen kann. In den letzten vier Jahren jedoch wäre ein Kinderland ohne unsere Beschneiung nicht überlebensfähig gewesen.

Der Weiter bringer

Jakob Schumacher, Bahn-Angestellter, Sportbahnen Braunwald

Im Dank den Bergbahnen ist Skifahren totaler Genuss. Welches ist dein Lieblingsplatz zum Arbeiten?
Am liebsten bin ich bei der Station Hüttenberg, wo die beiden Gondelbahnen zusammenkommen. Hier steigen die Gäste um und haben Zeit für ein Gespräch, stellen Fragen zu den Schneeverhältnissen oder über das Wetter. Dieser Kontakt gefällt mir, hier ist man am nächsten beim Gast.

Was hast du über die Jahre am Lift gelernt?
Man muss sich in die Leute hineinfühlen, was nicht immer so einfach ist. Ich mache mir immer sofort ein Bild von einem Gast, grüsse freundlich und spreche ihn an, wenn ich sehe, dass er eine Frage hat oder Hilfe braucht. Damit habe ich jeden im Sack. Gleichzeitig gilt es, die Bahnanlagen gut zu überwachen, damit sie sauber laufen und die Gäste wissen, dass sie eine sichere Fahrt haben werden.

Wenn du nach Tipps gefragt wirst, was empfiehlst du?
Ich empfehle momentan alle Bergrestaurants gerne, die sind sehr gut geführt. Zum Beispiel könnte man auf einen Kaffee in der Skibeiz Seblengrat einkehren und anschliessend für den Après-Ski weiter in den Fuchsgaden.

Der Gluschtigmacher

Michael Walker, Leiter Munggä Hüttä Elm

Schönes Wetter und frischer Schnee sind fürs Wochenende angesagt. Wie bereitet ihr euch vor?

Jeweils ab Dienstag beobachte ich den Wetterbericht. Ist schönes Wetter angesagt, kontaktiere ich alle Aushilfen fürs Wochenende. Danach schaue ich mit dem Küchen-Chef, ob wir genug Ware haben oder ob wir noch bestellen müssen. Danach bereiten wir alles, was möglich ist, vor. Dann heisst es zu hoff en, dass die Vorhersage stimmt. Das Ziel ist, am Freitag um 17 Uhr nach Hause zu gehen und zu wissen, dass wir ready sind.

Wann kommst du richtig in den Flow?
Natürlich wenn die Terrasse der Munggä Hüttä voll ist. Es gibt nichts Schöneres, als wenn Musik läuft und die Gäste in Party-Laune sind. Wenn dann das Personal auch noch gute Laune hat, bin ich voll im Flow.

Wie fühlst du dich nach so einem Tag?
Nach einem richtig starken Samstag ist man müde und vor allem kaputt. Die super Aussicht auf die Berge aber ist immer eine Belohnung. Mir gefällt die Atmosphäre am Feierabend, wenn nur noch das Team im Mungg ist und wir zusammen mit den Ski oder dem Snowboard ins Tal fahren. Der Zusammenhalt macht vieles gut – der gemeinsame Feierabendausklang darf darum nicht fehlen.

Der Rillenmeister

Werner Freitag, Pistenbullyfahrer Elm

Was geht in dir vor, wenn du Nacht für Nacht allein am Berg bist?
Das ist schwierig zu beschreiben. Diese Eindrücke, wenn der Himmel spiegelklar heiter ist und der Vollmond scheint, die kann dir niemand nehmen. Das sind Momente, die bleiben.

Was bereitet dir am meisten Freude am Pisten präparieren?
Es gibt mir eine grosse Genugtuung, wenn ich aus einer «Buckelpiste» wieder einen glatten Teppich machen kann. Gibt es 10 Zentimeter Neuschnee, können wir ohne grossen Aufwand eine perfekte Piste machen, an schneearmen Tagen ist es etwas schwieriger – so ist jeder Tag anders. Der Schnee und das Wetter bestimmen unsere Arbeit.

Welcher Moment im Pistenbully wirst du nie mehr vergessen?
Ich bin meistens am Skilift Bischof unterwegs. Am schönsten ist es, wenn ich zuoberst am Berg im Fahrzeug sitze und den Vollmond über Ramin an der anderen Talseite hervorkommen sehe. Wenn ich dann eine Runde fahre und wieder oben am Berg stehe, ist der Mond schon komplett am Himmel. Die Vollmondnächte sind etwas vom Schönsten, das erlebt nicht jeder.

Der Bergspäher

Fritz Beglinger, Verwaltungsrat und Geschäftsführer Skilift Schilt

Wenn du frühmorgens zuoberst am Skilift Schilt stehst – was geht dir durch den Kopf?

Wie wunderschön es doch ist, die Aussicht vom Tödi bis zum Schwarzwald zu geniessen. So was findet man nirgendwo sonst in unserer Gegend.

Hast du schon wichtige Entscheide am Skilift getroffen?
Vor vielen Jahren bin ich zusammen mit unserem Verwaltungsratspräsidenten mit dem Skilift hochgefahren. Da haben wir beobachtet, dass die Piste etwas buckelig war, und haben uns spontan entschieden, direkt ein neues Pistenfahrzeug zu beschaffen.

Was ist das Besondere am Skilift Schilt?
Wir sind stolz, dass dieser historische, über 60-jährige Skilift immer noch in Betrieb ist – auch die Ticketausgabe ist noch wie am ersten Tag. Damit ist unser kleines Skigebiet auf 1100 bis 1500 Meter über Meer etwas Einzigartiges – ein Erlebnis.

Auf Vreni Schneiders Spuren unterwegs

In Elm hat man auf 40 Pistenkilometern das Martinsloch und die Tschingelhörner im Blick, so auch aus den Hängesitzen beim Pleus – dem höchsten Punkt des Skigebiets, auf 2100 Metern über Meer. Dann runtersausen und entscheiden: Links in die Munggä-Hüttä, rechts zum Berghotel Bischofalp oder noch etwas tiefer ins Älpli oder Ämpächli? Am besten alle besuchen. Für die kleinen Skifahrer lockt das Kinderland zum Skiplausch.

Wo Zwerg Bartli «Hopp» ruft

Auf Skipisten durch weisse Wälder, im Tiefschnee das Bächital hinunterkurven, Sonne tanken auf den verschiedenen Terrassen – den Blick immer auf den Ortstock oder den Tödi gerichtet. Der Winter in Braunwald ist entspanntes Erlebnis mit genügend Optionen für die ganze Familie samt ersten Schwüngen im Kinderland. 30 Pistenkilometer warten hier auf Schneebegeisterte. An den Early-Bird-Tagen gar mit Sonnenaufgang.

Klein, aber fein mit Weitblick

Die Sicht reicht bis nach Zürich, im Süden bis zum Tödi. Das kleine Skigebiet Schilt ob Mollis liegt am Fusse des Fronalpstocks, was ihm oft gute Schneetage einbringt. Es kommt mit einem langen Bügellift aus – und trumpft mit der Aussicht. Ein beliebter Ort für Einheimische, Skiclubs – und Skitourengänger, letztere nehmen gleich am Morgen den ersten Bügel. Denn dann ist der Weg auf den Hausberg Schilt nicht mehr so weit.